Dies Krokodil ist nicht vom Nil; [Reihen: "Krokodil" - "Ogonjok" u.a.].

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Verlag Kultur und Fortschritt / Berlin (DDR); 1955, EA; 172 S. Format: 21x30.

Krokodil, russisches Satiremagazin. Es wurde erstmals am 4. Juni 1922 herausgegeben, anfangs vom Verlag Rabotschaja gazeta (Arbeiterzeitung). Ab 1932 erschien die Zeitschrift im Prawda-Verlag, dem Hauptverlag der KPdSU. Bis 1932 erschien Krokodil wöchentlich, danach drei Mal pro Monat. Es wurden Feuilletons, humoristische Erzählungen und Karikatur publiziert. Bis zum Beginn der Perestrojka hatten die Krokodil-Publikationen einen äußerst aggressiven Charakter. Krokodil bediente die Politik des offiziellen Antisemitismus, darunter die Hetzjagd gegen Kosmopoliten: Zahlreiche abstoßende, erniedrigende, offen antisemitische Karikaturen und Kommentare des Krokodil begleiteten die Ärzteverschwörung und attackierten die Mörder in weißen Kitteln (siehe z. B.: Krokodil, 1953, Nr. 3). 1963 äußerte sich der prominente Filmregisseur Michail Romm mit höchstem Entsetzen zu einer beleidigenden Karikatur, die in Krokodil am 20. März 1949 veröffentlicht wurde und eine Gestalt mit offenbar semitischen Gesichtszügen darstellte, die ein Buch in der Hand hielt, auf dem die Aufschrift Zhid (Dreckjude) zu erkennen war. Romm betonte: nicht André Gide, sondern genau so: ‚Drecksjude`. Im Jahr 2000 wurde die Zeitschrift aus finanziellen Gründen eingestellt. Auch verschiedene Wiederbelebungsversuche konnten an den Erfolg in der Sowjetzeit nicht anknüpfen. (Wikipedia); - - - "Ogonjok ist eine wöchentlich am Montag erscheinende russische Illustrierte. Der Name Ogonjok ist die diminutive Form des Wortes "Feuer" im Sinne von "Feuerchen". Ogonjok war am 9. Dezember 1899 die erste Illustrierte Russlands. Genau genommen war sie eine Wochenbeilage der Zeitung "Birschewyje wedomosti" (Börsennachrichten). Erst drei Jahre später wurde Ogonjok zu einer eigenständigen Zeitschrift, die aber einige Jahre darauf wieder in der Versenkung verschwand. Aus dieser Versenkung tauchte Ogonjok erst wieder in der Sowjetunion auf, als sie am 1. April 1923 vom Feuilletonisten und Journalisten Michail Kolzow neu gegründet wurde. Kolzow blieb bis 1938 Chefredakteur, dann wechselte er als Starjournalist zur Prawda und wurde Stalins "Hofjournalist". Vorher aber, im Jahre 1936, berichtete er für Ogonjok noch aus Spanien über den dortigen Bürgerkrieg. Seine Reportagen sind über die Grenzen Russlands hinaus legendär - aber historisch mehr als nur umstritten. Ernest Hemingway schrieb später, dass ihm "Kolzow als reales Vorbild des Sowjetjournalisten Karkow in meinem Roman `Wem die Stunde schlägt` gedient" habe. 1953 wurde der Dichter und Dramatiker Anatoli Sofronow neuer Chefredakteur, dessen Tätigkeit aus heutiger Sicht sehr umstritten ist. Er machte Ogonjok unter anderem zum Hetzblatt gegen die mutige Literaturzeitschrift "Nowy mir" ("Neue Welt) und dessen Chefredakteur Alexander Twardowski. Twardkowski hatte es gewagt, eine Erzählung des damals völlig unbekannten Alexander Solschenizyn mit dem Titel "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" zu drucken, welche einen Tag des gleichnamigen Gefangenen in einem sowjetischen Arbeitslager beschrieb. Ogonjok nährte zudem - wenn auch ungewollt - die Gerüchteküche im Westen: So veröffentlichte die Illustrierte im Oktober 1959 das Bild von den Testfliegern des sowjetischen Weltraumprogramms: Belokonew, Katschur, Gratschow, Sawadski und Michailow. Ein Journalist der amerikanischen Nachrichtenagentur AP zog daraus den Schluss, das Magazin hätte ein Bild von angehenden Kosmonauten veröffentlicht. Da aber keiner dieser Namen in der sowjetischen Presse später erwähnt wurde, schrieb AP, alle fünf seien ums Leben gekommen. "Für einen jeden von ihnen fand sich auch eine erschütternde Todesgeschichte", schrieb RIA Novosti fünf Jahrzehnte später." (Wikipedia); - - - Die in diesem Band enthaltenen Bilder und zum Teil gekürzten Erzählungen sind den sowjetischen Zeitschriften "Krokodil", "Ogonjok" und anderen entnommen. Ausgewählt von A. (Alexander) Baer; - - - I n h a l t : Einleitung; Auferstehung am Montag; Die Saisonkrankheit; Bruder Bleichgesicht; Die Resolution; Der Springbrunnen; Die Landung des Kolumbus; Harakiri; Opfer der Mode; Der richtige Mann; Unkraut; Pilze; Großzügig; Das Arbeitstier; Der Landsmann; Der Hammelbraten; Der Erzieher; Das verdorbene Konzept; Gängige Ware; Märchenhafte Geschichten; Revisoren wider Willen; Afrikanische Nacht; Meister Dachs, der Aktivist; Vom Standpunkt des Realismus; Auf Trab gebracht; Unverständlich; Ein anschauliches Beispiel; Ein komplizierter Fall; Die Beichte; Der Vielbeschäftigte; Im Hintergrund; Der einzige Zeuge; Ein starkes Mittel; Glanz und Elend des neuen Robinson; Der Rekord; Ein schwerer Tag; Der Kur-Schatten; Inhaltsverzeichnis; - - - Zeichnungen von A. Arntjunjanz, A. Bashenow, Be-Scha, L. Brodata, W. Dobrowolski J. Fjodorow, W. Gorjajew, J. Gorochow, J. Hanf, K. Jelissejew, A. Konowalow, B. Leo, N. Lissogorski, W. Litwinenko, G. Pirzchalow, W. Ruslanow, I. Semjonow, J. Stscheglow, I. Sytschew, W. Tichanowitsch, S. Tolkatschow, J. Tscherepanow, J. Usbjakow, G. Walk, W. Wassiljew, J. Wedernikow; - - - Z u s t a n d: 2-, original farbig illustriertes Halbleinen mit Deckel- + Rückentitel, mit zahlreichen, meist farbigen Karrikaturen, Kopffarbschnitt. Leichte Alters-, Gebrauchs- + Lagerspuren, insgesamt sehr ordentlich.

Zustand

siehe Beschreibung

Details zum Artikel

Titel: Dies Krokodil ist nicht vom Nil; [Reihen: "Krokodil" - "Ogonjok" u.a.];

Verlagsort: Verlag Kultur und Fortschritt / Berlin (DDR); 1955

Bemerkung: Krokodil, russisches Satiremagazin. Es wurde erstmals am 4. Juni 1922 herausgegeben, anfangs vom Verlag Rabotschaja gazeta (Arbeiterzeitung). Ab 1932 erschien die Zeitschrift im Prawda-Verlag, dem Hauptverlag der KPdSU. Bis 1932 erschien Krokodil wöchentlich, danach drei Mal pro Monat. Es wurden Feuilletons, humoristische Erzählungen und Karikatur publiziert. Bis zum Beginn der Perestrojka hatten die Krokodil-Publikationen einen äußerst aggressiven Charakter. Krokodil bediente die Politik des offiziellen Antisemitismus, darunter die Hetzjagd gegen Kosmopoliten: Zahlreiche abstoßende, erniedrigende, offen antisemitische Karikaturen und Kommentare des Krokodil begleiteten die Ärzteverschwörung und attackierten die Mörder in weißen Kitteln (siehe z. B.: Krokodil, 1953, Nr. 3). 1963 äußerte sich der prominente Filmregisseur Michail Romm mit höchstem Entsetzen zu einer beleidigenden Karikatur, die in Krokodil am 20. März 1949 veröffentlicht wurde und eine Gestalt mit offenbar semitischen Gesichtszügen darstellte, die ein Buch in der Hand hielt, auf dem die Aufschrift Zhid (Dreckjude) zu erkennen war. Romm betonte: nicht André Gide, sondern genau so: ‚Drecksjude`. Im Jahr 2000 wurde die Zeitschrift aus finanziellen Gründen eingestellt. Auch verschiedene Wiederbelebungsversuche konnten an den Erfolg in der Sowjetzeit nicht anknüpfen. (Wikipedia); - - - "Ogonjok ist eine wöchentlich am Montag erscheinende russische Illustrierte. Der Name Ogonjok ist die diminutive Form des Wortes "Feuer" im Sinne von "Feuerchen". Ogonjok war am 9. Dezember 1899 die erste Illustrierte Russlands. Genau genommen war sie eine Wochenbeilage der Zeitung "Birschewyje wedomosti" (Börsennachrichten). Erst drei Jahre später wurde Ogonjok zu einer eigenständigen Zeitschrift, die aber einige Jahre darauf wieder in der Versenkung verschwand. Aus dieser Versenkung tauchte Ogonjok erst wieder in der Sowjetunion auf, als sie am 1. April 1923 vom Feuilletonisten und Journalisten Michail Kolzow neu gegründet wurde. Kolzow blieb bis 1938 Chefredakteur, dann wechselte er als Starjournalist zur Prawda und wurde Stalins "Hofjournalist". Vorher aber, im Jahre 1936, berichtete er für Ogonjok noch aus Spanien über den dortigen Bürgerkrieg. Seine Reportagen sind über die Grenzen Russlands hinaus legendär - aber historisch mehr als nur umstritten. Ernest Hemingway schrieb später, dass ihm "Kolzow als reales Vorbild des Sowjetjournalisten Karkow in meinem Roman `Wem die Stunde schlägt` gedient" habe. 1953 wurde der Dichter und Dramatiker Anatoli Sofronow neuer Chefredakteur, dessen Tätigkeit aus heutiger Sicht sehr umstritten ist. Er machte Ogonjok unter anderem zum Hetzblatt gegen die mutige Literaturzeitschrift "Nowy mir" ("Neue Welt) und dessen Chefredakteur Alexander Twardowski. Twardkowski hatte es gewagt, eine Erzählung des damals völlig unbekannten Alexander Solschenizyn mit dem Titel "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" zu drucken, welche einen Tag des gleichnamigen Gefangenen in einem sowjetischen Arbeitslager beschrieb. Ogonjok nährte zudem - wenn auch ungewollt - die Gerüchteküche im Westen: So veröffentlichte die Illustrierte im Oktober 1959 das Bild von den Testfliegern des sowjetischen Weltraumprogramms: Belokonew, Katschur, Gratschow, Sawadski und Michailow. Ein Journalist der amerikanischen Nachrichtenagentur AP zog daraus den Schluss, das Magazin hätte ein Bild von angehenden Kosmonauten veröffentlicht. Da aber keiner dieser Namen in der sowjetischen Presse später erwähnt wurde, schrieb AP, alle fünf seien ums Leben gekommen. "Für einen jeden von ihnen fand sich auch eine erschütternde Todesgeschichte", schrieb RIA Novosti fünf Jahrzehnte später." (Wikipedia); - - - Die in diesem Band enthaltenen Bilder und zum Teil gekürzten Erzählungen sind den sowjetischen Zeitschriften "Krokodil", "Ogonjok" und anderen entnommen. Ausgewählt von A. (Alexander) Baer; - - - I n h a l t : Einleitung; Auferstehung am Montag; Die Saisonkrankheit; Bruder Bleichgesicht; Die Resolution; Der Springbrunnen; Die Landung des Kolumbus; Harakiri; Opfer der Mode; Der richtige Mann; Unkraut; Pilze; Großzügig; Das Arbeitstier; Der Landsmann; Der Hammelbraten; Der Erzieher; Das verdorbene Konzept; Gängige Ware; Märchenhafte Geschichten; Revisoren wider Willen; Afrikanische Nacht; Meister Dachs, der Aktivist; Vom Standpunkt des Realismus; Auf Trab gebracht; Unverständlich; Ein anschauliches Beispiel; Ein komplizierter Fall; Die Beichte; Der Vielbeschäftigte; Im Hintergrund; Der einzige Zeuge; Ein starkes Mittel; Glanz und Elend des neuen Robinson; Der Rekord; Ein schwerer Tag; Der Kur-Schatten; Inhaltsverzeichnis; - - - Zeichnungen von A. Arntjunjanz, A. Bashenow, Be-Scha, L. Brodata, W. Dobrowolski J. Fjodorow, W. Gorjajew, J. Gorochow, J. Hanf, K. Jelissejew, A. Konowalow, B. Leo, N. Lissogorski, W. Litwinenko, G. Pirzchalow, W. Ruslanow, I. Semjonow, J. Stscheglow, I. Sytschew, W. Tichanowitsch, S. Tolkatschow, J. Tscherepanow, J. Usbjakow, G. Walk, W. Wassiljew, J. Wedernikow; - - - Z u s t a n d: 2-, original farbig illustriertes Halbleinen mit Deckel- + Rückentitel, mit zahlreichen, meist farbigen Karrikaturen, Kopffarbschnitt. Leichte Alters-, Gebrauchs- + Lagerspuren, insgesamt sehr ordentlich

Anzahl Bände: 1

Sprache: Deutsch

Händler-Kategorie: Zeitungen - Zeitschriften - Periodicals

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