Jünger, Ernst: Der Arbeiter; Herrschaft und Gestalt.

Jünger, Ernst: Der Arbeiter; Herrschaft und Gestalt.
oldthing-Nummer: 40770185
| Lagernummer: 47550

Hanseatische Verlagsanstalt AG. / Hamburg; 1932, EA; 300 S..

* Wilpert G. II, 26; Des Coudres / Mühleisen B 7 a. - Erste Ausgabe der zeitdiagnostischen Schrift, die zu seinen umstrittensten Büchern gehört. Aus dem Vorwort: "Der Plan dieses Buches besteht darin, die Gestalt des Arbeiters sichtbar zu machen jenseits der Theorien, jenseits der Parteiungen, jenseits der Vorurteile als eine wirkende Größe, die bereits mächtig in die Geschichte eingegriffen hat und die Formen einer veränderten Welt gebieterisch bestimmt." - - - Jünger, Ernst, Schriftsteller, *Heidelberg 29.3. 1895, Riedlingen 17.2. 1998, Bruder von Friedrich Georg Jünger; ging 1913 als Gymnasiast zur Fremdenlegion; war im Ersten Weltkrieg Freiwilliger (Orden "Pour le merite"). Nach Kriegsende blieb Jünger zunächst bis 1923 bei der Reichswehr und studierte dann Zoologie und Philosophie in Leipzig und Neapel; seit 1926 freier Schriftsteller. Im Zweiten Weltkrieg war Jünger als Offizier meist in Paris, seit 1941 im Stab des deutschen Militärbefehlshabers in Frankreich; nach dem 20.7. 1944 Entlassung aus der Armee wegen "Wehrunwürdigkeit". Aus seiner im Ersten Weltkrieg gewonnenen Gesinnung eines "heroischen Nihilismus", der Kampf, "Blut", Grauen als Erlebnis feiert wie z.B. in der Tagebuchskizze "In Stahlgewittern" (1920) und im Essay "Der Kampf als inneres Erlebnis" (1922), entwickelte Jünger den Mythos eines modernen Menschen, der die Herausforderungen einer ewig kriegerischen Zeit annimmt und so auch (im Unterschied zu altpreußischen Idealen) die moderne Technik bejaht ("Der Arbeiter", 1932, Abhandlung). Jünger war kein Nationalsozialist, wurde aber zum repräsentativen Ideologen einer antidemokratischen Rechten. In seinen Bemühungen um die philosophische Analyse der Zeit wechselte er immer wieder seinen geistigen Standpunkt. Hier liegt u.a. der Grund für die bis heute andauernde Polemik um Jünger. In seinen Werken, die er oft mehrmals überarbeitete, verschmolz er die Einflüsse von F. Nietzsche, des Ästhetizismus und Symbolismus in einen Stil kühler Präzision von hoher Chiffrenhaftigkeit: Die Erzählung "Auf den Marmorklippen" (1939) wurde vielfach als Zeugnis inneren Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime gedeutet. In der Folgezeit war Jünger bemüht, die Beziehung von Individuum und Macht, Natur und Technik zu ergründen, in deren Missverhältnis er die Tragik der Moderne sieht. Der (utopische) Roman "Heliopolis" (1949) spiegelt ein Weltmodell, das vom ständigen Kampf zwischen seelenloser Technik beziehungsweise Bürokratie und der Ordnung einer aristokratischen Zivilisation bestimmt ist. Neben den symbolischen und utopischen Werken der Spätzeit stehen immer wieder Reiseberichte und Tagebücher, die seine Jahrhunderterfahrung begleiten. (c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2004. - - - Schutzumschlag von Max Buchartz; - - - Z u s t a n d: 2--, original schwarzes Leinen mit weißem Deckel- + Rückentitel, Kopffarbschnitt. Einband leicht angeschmutzt, Vorsatz entfernt, leichte Alters- + Gebrauchsspuren, insgesamt ordentlich.

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siehe Beschreibung

Details zum Artikel

Autor: Jünger, Ernst

Titel: Der Arbeiter; Herrschaft und Gestalt;

Verlagsort: Hanseatische Verlagsanstalt AG. / Hamburg; 1932

Bemerkung: * Wilpert G. II, 26; Des Coudres / Mühleisen B 7 a. - Erste Ausgabe der zeitdiagnostischen Schrift, die zu seinen umstrittensten Büchern gehört. Aus dem Vorwort: "Der Plan dieses Buches besteht darin, die Gestalt des Arbeiters sichtbar zu machen jenseits der Theorien, jenseits der Parteiungen, jenseits der Vorurteile als eine wirkende Größe, die bereits mächtig in die Geschichte eingegriffen hat und die Formen einer veränderten Welt gebieterisch bestimmt." - - - Jünger, Ernst, Schriftsteller, *Heidelberg 29.3. 1895, Riedlingen 17.2. 1998, Bruder von Friedrich Georg Jünger; ging 1913 als Gymnasiast zur Fremdenlegion; war im Ersten Weltkrieg Freiwilliger (Orden "Pour le merite"). Nach Kriegsende blieb Jünger zunächst bis 1923 bei der Reichswehr und studierte dann Zoologie und Philosophie in Leipzig und Neapel; seit 1926 freier Schriftsteller. Im Zweiten Weltkrieg war Jünger als Offizier meist in Paris, seit 1941 im Stab des deutschen Militärbefehlshabers in Frankreich; nach dem 20.7. 1944 Entlassung aus der Armee wegen "Wehrunwürdigkeit". Aus seiner im Ersten Weltkrieg gewonnenen Gesinnung eines "heroischen Nihilismus", der Kampf, "Blut", Grauen als Erlebnis feiert wie z.B. in der Tagebuchskizze "In Stahlgewittern" (1920) und im Essay "Der Kampf als inneres Erlebnis" (1922), entwickelte Jünger den Mythos eines modernen Menschen, der die Herausforderungen einer ewig kriegerischen Zeit annimmt und so auch (im Unterschied zu altpreußischen Idealen) die moderne Technik bejaht ("Der Arbeiter", 1932, Abhandlung). Jünger war kein Nationalsozialist, wurde aber zum repräsentativen Ideologen einer antidemokratischen Rechten. In seinen Bemühungen um die philosophische Analyse der Zeit wechselte er immer wieder seinen geistigen Standpunkt. Hier liegt u.a. der Grund für die bis heute andauernde Polemik um Jünger. In seinen Werken, die er oft mehrmals überarbeitete, verschmolz er die Einflüsse von F. Nietzsche, des Ästhetizismus und Symbolismus in einen Stil kühler Präzision von hoher Chiffrenhaftigkeit: Die Erzählung "Auf den Marmorklippen" (1939) wurde vielfach als Zeugnis inneren Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime gedeutet. In der Folgezeit war Jünger bemüht, die Beziehung von Individuum und Macht, Natur und Technik zu ergründen, in deren Missverhältnis er die Tragik der Moderne sieht. Der (utopische) Roman "Heliopolis" (1949) spiegelt ein Weltmodell, das vom ständigen Kampf zwischen seelenloser Technik beziehungsweise Bürokratie und der Ordnung einer aristokratischen Zivilisation bestimmt ist. Neben den symbolischen und utopischen Werken der Spätzeit stehen immer wieder Reiseberichte und Tagebücher, die seine Jahrhunderterfahrung begleiten. (c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2004. - - - Schutzumschlag von Max Buchartz; - - - Z u s t a n d: 2--, original schwarzes Leinen mit weißem Deckel- + Rückentitel, Kopffarbschnitt. Einband leicht angeschmutzt, Vorsatz entfernt, leichte Alters- + Gebrauchsspuren, insgesamt ordentlich

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