A. Ortleb G. Ortleb: Häusliche Kunstarbeiten Ein Leitfaden und Nachschlagewerk zur Selbstbeschäftigung in verschiedenen häuslichen Kunstarbeiten mit und ohne Malerei.

Otto Spamer, Leipzig, 1892, 190 Seiten mit 126 Bildern und 15 Tafeln. Gebunden Leinen.

Die erste Abteilung unsres Buches enthält in sieben Abschnitten verschiedene kunstgewerbliche Arbeiten, wie sie dem Verständnis der Jugend angepaßt erscheinen. Wir finden hier Anleitung zu Holzarbeiten (Laubsäge-, Einlegearbeiten, Reliefschnitzen), Laubsägearbeiten in Schiefer, Papparbeiten aller Art, Modellieren und Abformen in verschiedener Masse, Ätzen, Eisenfiligranarbeiten verschiedener Art, Rohrarbeiten und Lederarbeiten. Für die Holzarbeiten haben nur diejenigen handwerksmäßigen »Vorarbeiten« Berücksichtigung gefunden, welche unumgänglich notwendig sind. Die eigentliche Bildschnitzerei, welche ohne Lehrer nicht erlernt werden kann, mußte unberücksichtigt bleiben. Die zweite Abteilung umfaßt alle die zur Verzierung der genannten Arbeiten dienenden Malereien: 1. Die Holzmalerei, 2. die Kartonagemalerei, 3. die Blumenmalerei (auf Holz und Karton), 4. die Spritzmalerei, 5. die Seidenmalerei, 6. die morgenländische Malerei, 7. die Wappenmalerei, 8. die Brillantmalerei und 9. die Transparentmalerei. ? Die Seiden- und Brillantmalerei findet passende Verwendung als Verzierung von Papp- und Kartonagearbeiten. Dasselbe ist auch mit der morgenländischen Malerei der Fall. Bei der Wappenmalerei werden die Gesetze der Heraldik berücksichtigt, damit fehlerhafte Zeichnungen möglichst vermieden werden können. Gemalte Wappen sind besonders zur Ausschmückung der verschiedensten Geräte und Gegenstände geeignet. Zur Vervollständigung unsres Werkes haben wir auch die Thon-, Porzellan-, Emailfarben-, Stein- und Glasmalerei nicht unbeachtet gelassen. Als eine reizende und angenehme Beschäftigung für die Jugend ist besonders die Emailfarbenmalerei zu betrachten. Mit ihr kann man Gläser, Büchsen, Teller, Schalen etc. in geschmackvollster Weise verzieren. Die Thon- wie die Porzellanmalerei schließt alles aus, was für die Jugend ungeeignet (weil zu schwierig) erscheint.