Autorenkollektiv: Das Muotatal Ein Kulturprofil.

OZV Offizin Zürich, 1997, 184 Seiten mit zahlreichen Bildern. Gebunden Leinen.

Ein Blick in die Urschweiz. Das Muotatal — identisch mit der Gemeinde Muotathal — gilt den einen als Inbegriff urchiger Bodenständigkeit, den andern als reaktionär. Weder diese noch jene wissen, dass sie ihre selbstgemachten Vorstellungen für wahr halten. Zwei Gesichter offenbart die Landschaft, sobald man durch die Muotaschlucht das Tal betritt. Der flache, fruchtbare Talboden stösst an Steilhänge, über denen sich schroffe Felswände kilometerweit hinziehen und auf ihren Schultern dunkle Wälder und die grösste Karrenlandschaft der Schweiz tragen. Wieder: das Einladende und das Abweisende. Niemand, am wenigsten die Muotathaler selbst, wird bestreiten, dass das Tal etwas Besonderes ist. Worin aber besteht dies? Das vorliegende Kulturprofil versucht eine Antwort, umfassend und objektiv: Tatsachen statt Stereotypen, nahe Beobachtung anstelle vorgefasster Meinungen. Die über neunzig Bilder schärfen den Blick für eine in ihrer Herbheit überwältigende Landschaft — und für Menschen, die es als Bauern und Gewerbetreibende im Tal so gut wie als Pendler verstanden haben, sich der modernen Zeit und Wirtschaftsweise anzupassen und dennoch sie selbst zu bleiben. Ihr Erfolg spricht für sich. Zehn Autoren beleuchten zentrale aktuelle und historische Aspekte: Bodenständigkeit und Modernisierung — Selbstbild und Fremdbild — Volkstheater und Volksmusik — Orts- und Flurnamen — den Urwald auf Bödmeren und das Hölloch — Tal- und Klostergeschichte — die Franzosenzeit der Jahre 1798/1799 — das Muotatal bei Meinrad Inglin.