Zustand
guter bis sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren - Papier teils etwas altersgebräunt, Dem vorliegenden Beitrag zur Darstellung der Geschichte des Landesverbandes Sachsen der Christlich-Demokratischen Union, geschrieben im 30. Jahr des Bestehens der CDU, seien einige Feststellungen vorausgeschickt. Vor allem dem Leser, der die Zeit bis1945 und den schweren Neubeginn in den ersten Jahren nach der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus nicht miterlebt hat, sollen sie helfen, besser zu verstehen, welch große Wende sich im Leben der Bürger christlichen Glaubens in unserer Deutschen Demokratischen Republik vollzogen hat. Die heute in unserem sozialistischen Staat lebenden und mitarbeitenden Bürger christlichen Glaubens unterscheiden sich in ihrem Denken und Handeln wesentlich von christlichen Menschen der damaligen Zeit. Sie haben im Laufe eines nicht immer leichtenUmdenkprozesses gelernt zu begreifen, daß der Inhalt und die Formen des Lebens der Gesellschaft im wesentlichen von deren jeweiliger Klassenstruktur abhängen. Die meisten Christen, die nach der Befreiung vom Hitlerregime als ehrliche Gegner des Faschismus beim Aufbau des neuen Staates mithalfen, waren in „gutbürgerlichem Sinne erzogen worden. Ob als kleine Warenproduzenten, als Angehörige der Intelligenz, als Klein- und Mittelbauern oder selbst als Angestellte und Arbeiter aufgewachsen, war ihr Denken und Streben auf das Leben in einer Atmosphäre ausgerichtet, in der Reichtum und Armut als gottgewollte Einrichtungen angesehen wurden und das Wort „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht" sie von jeglichen klassenkämpferischen oder gar revolutionären Bestrebungen abhielt. Kampf gegen die „von Gott gesetzte Obrigkeit", um bessere Lebensbedingungen für den Besitzlosen zu erreichen, oder Streik, um vom Unternehmer höhere Löhne zu erzwingen, und Forderungen der Arbeiterklasse nach demokratischen Verhältnissen wurden von großen Teilen der christlichen Bürger —trotz der von christlichen Sozialreformern erhobenen Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit — als „unchristlich" abgelehnt. Während des nun fast dreißigjährigen Bestehens der CDU als einer Partei, die im Unterschied zu früheren „christlichen Parteien" als bürgerliche Partei mit antifaschistisch-demokratischem Charakter gegründet wurde, ist bei vielen Gelegenheiten immer wieder die Frage nach ihrem eigentlichen Wesen und ihren Zielen gestellt worden. Darüber bestand selbst bei vielen Mitgliedern keineswegs von Anfang an Klarheit. Das Verständnis für Wesen und fortschrittliche Zielsetzung bildete sich erst in dem keineswegs konfliktlosen Wandlungsprozeß der Partei und ihrer Mitglieder, im Kampf für Frieden undgesellschaftlichen Fortschritt, in der Auseinandersetzung mit dem im westlichen Teil des vormaligen Deutschland wiedererstehenden Imperialismus heraus. Erstmals die 5. Jahrestagung der CDU im September 1950, welche die fortschrittlichen Kräfte der Partei in der Führung sah, stellte in ihrer Entschließung fest: „In christlicher Verantwortung bekennt sich die CDU zum Sozialismus." Das hatte nichts mehr mit der Parole Jakob Kaisers vom „christlichen Sozialismus" zu tun, sondern leitete einen grundlegenden Wandel im Denken vieler Mitglieder der CDU ein, der zwar nicht leicht, aber — wie wir heute feststellen können— von großem Erfolg gekrönt war ..." - Zur Situation im Land Sachsen nach der Zerschlagung des deutschen Faschismus - Die Mitwirkung der christlichen Demokraten in Sachsen bei der antifaschistisch-demokratischen Umwälzung in den Jahren 1945 bis 1947 - Gründung und Aufbau der Christlich-Demokratischen Union im Lande Sachsen - Die Mitarbeit im antifaschistisch-demokratischen Block der Parteien und Massenorganisationen - Die demokratische Bodenreform - Die CDU und die demokratische Erneuerung des Bildungswesens - Zur Mitarbeit beim Volksentscheid über die Enteignung der Kriegs- und Naziverbrecher - Die ersten Wahlen zu den örtlichen Volksvertretungen und die Mitarbeit der christlichen Demokraten in den gewählten Organen - Junge Christen und christliche Frauen in der CDU - Der Landesverband Sachsen der CDU in der Mitarbeit an der Festigung und dem weiteren Ausbau der antifaschistisch-demokratischen Ordnung (1947 bis 1949) - Die christlichen Demokraten Sachsens in der Volkskongreßbewegung und ihre Mitarbeit im Kampf gegen die Spaltungspolitik der Imperialisten - Der 3. Landesparteitag der CDU in Sachsen - Politische Bildungsarbeit im Landesverband - Zur Mitarbeit der CDU am weiteren Auf- und Ausbau der Friedenswirtschaft - Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik - Freundschaft mit der Sowjetunion - Der endgültige Durchbruch der fortschrittlichen Kräfte im Landesverband Sachsen - Die Mitarbeit der christlichen Demokraten in Sachsen am Aufbau der Deutschen Demokratischen Republik und beim Übergang zum planmäßigen Aufbau der Grundlagen des Sozialismus (1949 bis 1952) - Der ideologische Klärungsprozeß geht weiter - Der Landesverband auf dem Wege zum 5. Parteitag der CDU - Die Mitarbeit des Landesverbandes in der Nationalen Front - Die Mitarbeit der CDU im Sächsischen Landtag, kartoniert, 106 Seiten