KPM, Madonna del Dito, 19. Jh.

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KPM, Madonna del Dito, ovale leicht gewölbte Porzellan-Bildplatte der KPM Berlin in feiner polychromer Aufglasurmalerei, 27 x 22 cm (Plattenmaß), 33 x 28,5 cm (Rahmen), unsigniert, Pressmarke ab 1825, wohl letztes Drittel des 19. Jh. Goldprofilierter Holzrahmen der Zeit.

- am Randbereich minimale Farbfehlstellen, Rahmen der Zeit etwas berieben und mit oberflächlichem Haarriss an der Vorderseite


zum Kunstwerk

Der Typ der Madonna del Dito (Madonna mit dem Finger) geht auf ein heute verschollenes Gemälde von Carlo Dolci zurück. Dolci hatte es in der Mitte des 17. Jahrhunderts auf Kupfer gemalt, wodurch die Malerei den Charakter eines feinen Schmelzes bekommt. Diese Wirkung wird durch die Malerei auf Porzellan noch gesteigert. Wie durch einen Weichzeichnereffekt scheint das liebliche Antlitz Marias geradezu verklärt zu sein, weist dabei aber zugleich eine Präzision auf, die die Grazilität ihrer Züge konturenscharf zur Darstellung bringt. Der Effekt einer schmelzartigen Weiche bei gleichzeitiger höchster Präzision ist in dieser Intensität einzig in der Porzellanmalerei zu erreichen und steht hier in höchster Perfektion vor Augen.

Innerhalb eines ovalen Bildfeldes erscheint Maria, in einen kobaltblauen Mantel gekleidet, vor einem dunkelbraunen Hintergrund. Das Gewand bildet eine Art Nische, aus der ihr Antlitz herausleuchtet. Die halbgesenkten Augenlieder verdeutlichen, dass sie sinnierend in sich versunken ist. Gemäß dem Lukaswort, „Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen“ (Lk 2,19), meditiert sie über die ihr zuteil gewordene göttliche Gnade, was ihrer Schönheit eine unergründliche Tiefe verleiht. Als auserwählte Mutter Gottes ist Marias vollendete Schönheit zugleich eine durch den Sündenfall unbefleckte Reinheit. Sie ist der Tempel Gottes, der selbst heilig ist, was durch das zarte heiligenscheinartige Aufleuchten um ihren Kopf sichtbar wird. Die ins ockerfarbene aufgehellte Brauntonalität des Hintergrundes findet sich im braunen Untergewand wieder, unter dem Marias fein gezeichnetes goldenes Haar sichtbar wird.

Das zur Tiefgründigkeit beitragende dominierende Blau ist ebenfalls auch symbolischer Natur: Es steht für den Himmel ein und weist Maria als Himmelskönigin aus, die von der Aura eines Heiligenscheins gekrönt wird.

Ihre wie zum Gebet gehaltenen Hände sind vom himmlischen Gewand umhüllt, einzig der namensgebende Finger schaut unter dem Mantel hervor, was der Muttergottes etwas Menschliches verleiht, zugleich aber auch etwas Göttliches hat, da sie mit dem Finger das himmlische Blau berührt und es durch ihre Berührung beeinflusst. Eine Wirkmacht, die Maria zur großen Fürbitterin werden lässt.

Nicht zuletzt ist die Fingerkuppe mit dem überzeugend dargestellten Fingernagel aber auch Ausdruck der Akkuratesse der vor Augen stehenden Feinmalerei.

Während das in seiner ästhetischen Wirkung vergleichbare Malen auf Kupfertafeln vor allem im 17. und frühen 18. Jahrhundert verbreitet war, hat die Malerei auf Porzellan in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre Blütezeit und wurde in der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) zur höchsten Vollendung gebracht.


ENGLISH VERSION

KPM, Madonna del Dito, oval, slightly curved porcelain picture plate by KPM Berlin in fine polychrome onglaze painting, 27 x 22 cm (plate size), 33 x 28.5 cm (frame), unsigned, press mark from 1825, probably last third of the 19th century. Gold moulded wooden frame of the period.

- Minimal loss of paint to the margins, period frame somewhat rubbed and with a superficial hairline crack to the front.



About the artwork

The type of the Madonna del Dito (Madonna with the Finger) goes back to a painting by Carlo Dolci, now lost. Dolci painted it in the middle of the 17th century on copper, which gives the painting the character of fine enamel. This effect is enhanced by painting on porcelain. As if by soft-focus, Mary's lovely face appears almost transfigured, but at the same time it shows a precision that emphasises the delicacy of her features with sharp contours. Only porcelain painting can achieve the effect of melting softness with such precision, and here it has been achieved to perfection.

In an oval field, Mary appears dressed in a cobalt blue mantle against a dark brown background. The robe forms a kind of niche from which her face shines out. Her eyelids are half closed, suggesting that she is lost in thought. According to Luke, "But Mary kept all these words in her heart, and gave much thought to them" (Lk 2:19), meditating on the divine grace that had been bestowed on her, giving her beauty an unfathomable depth. As the chosen Mother of God, Mary's perfect beauty is at the same time a purity untainted by the Fall. She is the temple of God, which is itself holy, as the delicate halo around her head makes clear. The brown tone of the background, lightened to ochre, is echoed in the brown undergarment, under which Mary's finely drawn golden hair is visible.

The dominant blue, which adds to the depth, is also symbolic: it represents heaven and identifies Mary as the Queen of Heaven, crowned by the aura of a halo.

Her hands, clasped as if in prayer, are wrapped in the celestial robe, only the finger that gives the name to the picture peeps out from under the mantle, giving the Mother of God something human but also something divine, since she touches the celestial blue with her finger and influences it with her touch. An effective power that makes Mary a great intercessor.

Last but not least, the fingertip with the convincingly depicted fingernail is also an expression of the precision of the fine painting before the eye.

While painting on copper plates, which is comparable in its aesthetic effect, was widespread especially in the 17th and early 18th centuries, painting on porcelain had its heyday in the second half of the 19th century and was brought to perfection in the Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM).

Zustand

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