Zerstört wurde auch das so genannte Kurfürstenhaus, das dem Neustädtischen Rathaus gegenüber lag. Sein richtiger Name lautet Storbecksches Haus, die Benennung nach dem Kurfürsten, welche im Volksmund üblich war, rührt von dem kürfürstlichen Wappen über dem Eingangsportal. Im Erdgeschoss haben sich einst Geschäfte befunden.
Erhalten geblieben sind dagegen vier von fünf Tortürmen. Der größte und gewaltigste ist der Steintorturm, der vier Geschosse und einen Durchmesser von elf Metern hat. Mit seinem Kegelhelm und Zinnenkranz wirkt er besonders mittelalterlich. Er ist Teil der Wehranlage, die im 15. Jahrhundert um die Stadt errichtet wurde. Bei den Türmen befanden sich auch die Eingangstore zur Stadt.
Der Rathenower-Torturm wurde als Schutz im Norden der Altstadt erbaut. Sein Grundriss bildet ein unregelmäßiges Viereck. Der Durchgang und die Treppe zu den oberen Geschossen wurde erst bei seiner Restaurierung im Jahr 1910 geschaffen. In den Turm gelangte man bis dahin nur über den Wehrgang. Wohl deshalb blieben hier Teile der Stadtmauer erhalten, sie reichen heute noch an ihn heran.
Das folgende Kriegerdenkmal erinnerte an die Gefallenen der preußischen Kriege von 1864, 1866 und 1870/71. Architekt Hubert Stier hat das Bauwerk als neugotischen Turm konzipiert. Seit seiner Einweihung 1880 diente er als Aussichtsturm, wurde im Zweiten Weltkrieg aber komplett zerstört. Die Bismarckwarte hat zwar den Krieg überstanden, ist aber 1974 der DDR-Ideologie zum Opfer gefallen. Sie wurde nach Entwürfen von Bruno Moehring aus märkischen Findlingen errichtet und 1908 eingeweiht. Eine Büste des „eisernen Kanzlers“ zierte die Vorderfront. 1958 wurde die Bismarckwarte zunächst in Friedenswarte umbenannt, die Büste durch eine Friedenstaube ersetzt. 1974 ist das Gebäude heimlich gesprengt und durch einen Neubau, die nun echte Friedenswarte, ersetzt worden.
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