Auch der Hagenmarkt wurde 1160 von Heinrich dem Löwen angelegt. Er ist Zentrum des städtischen Teilgebiets Hagen. An dem Platz standen einst weitere außergewöhnliche Gebäude, wie das Hagenrathaus aus dem 13. Jahrhundert, das 1690 in ein Opernhaus umgebaut wurde. Auf dieser Bühne wurden Lessings „Emilia Galotti“ und Goethes „Faust 1“ uraufgeführt. 1861 ist die Oper abgerissen worden. Die entstandene Lücke hat ab 1874 der Heinrichsbrunnen gefüllt, den der Bildhauer Adolfmann Breymann geschaffen hat. Die Bronzefigur steht heute noch.
Verschwunden dagegen ist die Hagenmarkt-Apotheke, die 1677 gegründet wurde und die Jahrhunderte bis 1944 überdauerte. Das Gebäude mit dem Renaissance-Portal für die Fuhrwerke und dem reich verzierten Barock-Portal für Fußgänger ist bei einem Bombenangriff so schwer beschädigt worden, das man es 1949 abreißen musste. Kleiner Trost: In dem neuen Gebäude befindet sich immer noch eine Apotheke.

Die Kaiser-Wilhelm-Straße, heute Jasperallee, wurde 1894 angelegt. Sie führt vom Stadtpark im Osten über die Oker in die Innenstadt. Vorbild war die Berliner Magistrale Unter den Linden, mit Promenade und doppelter Baumreihe in der Mitte sowie Reitwegen. Ab 1900 kamen die Häuser im Gründerzeitstil dazu, die beim wohlhabenden Bürgertum sehr beliebt waren. Sie stehen immer noch.
Der alte Bahnhof befand sich ursprünglich auf einer Halbinsel an der Oker, der Küsters Insel. Hofbaurat Carl Theodor Ottmer entwarf einen Kopfbahnhof im klassizistischen Stil. Schon 1870 zeigte sich allerdings, dass er den Anforderungen nicht mehr gewachsen war. Als neuer Standort wurde der Güterbahnhof, früher Ostbahnhof, favorisiert. Aber das Projekt scheiterte immer wieder. Im Oktober 1960 schließlich – im Zuge von Braunschweigs Neuaufbau – konnte der neue Durchgangs- und Hauptbahnhof am Berliner Platz in Betrieb genommen werden.
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