Alfred Traber: Thomas Münzer Trauerspiel in fünf Aufzügen.

oldthing-Nummer: 39051801
| Lagernummer: 317088

Genossenschaftsbuchhandlung Zürich, 1932, 78 Seiten. Taschenbuch, Paperback.

Es war im Spätherbst 1923, als ich den »Thomas Münzer« schuf. Nicht als ein geschichtliches Schauspiel. Wohl blätterte ich etwas in die Geschichte jener Zeit zurück und las mit erhöhtem Interesse, was Karl Kautsky in seinem Buche »Vorläufer des neueren Sozialismus« über Thomas Münzer geschrieben hat. Um geschichtliche Genauigkeit im einzelnen und kleinen war es mir nicht zu tun: mich lockte die Gestalt des opferfreudigen Kämpfers. Des Menschen, der ungeachtet der ihm entgegenstehenden wirtschaftlichen und politischen Mächte zu den Entrechteten und Unterdrückten steht, auch wenn er darob zugrunde gehen sollte. Einzig aus der Kraft seiner Seele und seines Gerechtigkeitsempfindens. Das Kämpferideal wollte ich gestalten, das die eigene Persönlichkeit ganz dem großen Zukunftsziel unterordnet, mit ihm eins wird. Das leidenschaftliche Herz, das aus seinem Mitgefühl für die Geknechteten das leere Wort verwirft und zur unerbittlichen Tat greift. Für dem Sozialismus Zugewandte schrieb ich das Werk. Für die, die dem Armen das gleiche Recht am Leben schaffen wollen und so im revolutionären Reformator und kriegerischen Bauernführer einen der Ihrigen ehren- Für die, deren Erlösungssehnsucht aus der heutigen Welt der Ausbeutung und Ungerechtigkeit im Sozialismus Ziel und Weg gefunden, und denen dieser Zukunftsglaube, je nach der Kraft ihrer Seele, ein Fünklein oder eine Flamme eines gleichgestimmten Kämpfermutes entzündet hat. Wird so uns Kämpfenden der Thomas Münzer Ideal, so ist sein Bild doch wahr gezeichnet. Befreit von den Entstellungen seiner und unserer zeitgenössischen Gegner, entrückt der religiösen Ausdrucksweise seiner Zeit, entstand die menschlich starke, zeitlich nahe Persönlichkeit, deren Auswirkung dem Leser und Beschauer etwas von jener Erhebung, Stärkung und Erbauung schenken möge, wie ich sie in meinem Schaffen empfunden habe. "Traber, Alfred, geboren 29.3.1884 Winterthur, gestorben 5.4.1970 Zürich, konfessionslos, von Thundorf, ab 1918 von Zürich. Sohn des Jakob, Kurzwarenhändlers, und der Elisabeth geb. Güttinger. ∞ 1912 Anna Frauenfelder, Tochter des Theodor, Primarlehrers. 1899-1903 Lehrerseminar Küsnacht (ZH), 1916-19 Rechtsstud. an der Univ. Zürich (ohne Abschluss). 1903-12 Lehrer in versch. Zürcher Landgem., 1906-08 Hauslehrer in Palermo, 1912-19 Lehrer in Zürich. 1909-20 SP-Mitglied, 1921-23 KP-Mitglied, ab 1925 wieder in der SP. 1916-19 und 1925-50 Zürcher Gemeinderat (1926-43 Ratssekr., 1945-46 Präs.), 1917-22 Kantonsrat, 1919-22 Stadtrat (Polizei, dann Fürsorge). 1916-19 Präs. der Strassenbahnergewerkschaft, 1923-30 Sekr. des VPOD Zürich-Städtische. 1930-49 Bezirksrichter. Als Stadtrat weigerte sich T. 1919, eine Demonstration polizeilich aufzulösen und wurde deswegen zu sechs Tagen Gefängnis verurteilt. Der Abstinenzler und Freidenker verteidigte seine sozialist. Ideale bis ins hohe Alter und kritisierte seine weniger prinzipientreuen Genossen immer wieder heftig.".

Zustand

guter Zustand, Gebrauchs- und Alterungsspuren: Einband teils leicht vergilbt, teils leicht verschmutzt - Einbandecken und -kanten teils mit kleinen Blessuren - Papier teils etwas vergilbt, aber Seiten sauber und ordentlich - senkrechte Ränder teils mit kleinen Blessuren - Seiten teils etwas eselsohrig

Details zum Artikel

Autor: Alfred Traber

Titel: Thomas Münzer
Trauerspiel in fünf Aufzügen

Verlagsname: Genossenschaftsbuchhandlung Zürich

Jahr: 1932

Seitenanzahl: 78 Seiten

Einband: Taschenbuch, Paperback

Bemerkung: Es war im Spätherbst 1923, als ich den »Thomas Münzer« schuf. Nicht als ein geschichtliches Schauspiel. Wohl blätterte ich etwas in die Geschichte jener Zeit zurück und las mit erhöhtem Interesse, was Karl Kautsky in seinem Buche »Vorläufer des neueren Sozialismus« über Thomas Münzer geschrieben hat. Um geschichtliche Genauigkeit im einzelnen und kleinen war es mir nicht zu tun: mich lockte die Gestalt des opferfreudigen Kämpfers. Des Menschen, der ungeachtet der ihm entgegenstehenden wirtschaftlichen und politischen Mächte zu den Entrechteten und Unterdrückten steht, auch wenn er darob zugrunde gehen sollte. Einzig aus der Kraft seiner Seele und seines Gerechtigkeitsempfindens. Das Kämpferideal wollte ich gestalten, das die eigene Persönlichkeit ganz dem großen Zukunftsziel unterordnet, mit ihm eins wird. Das leidenschaftliche Herz, das aus seinem Mitgefühl für die Geknechteten das leere Wort verwirft und zur unerbittlichen Tat greift. Für dem Sozialismus Zugewandte schrieb ich das Werk. Für die, die dem Armen das gleiche Recht am Leben schaffen wollen und so im revolutionären Reformator und kriegerischen Bauernführer einen der Ihrigen ehren- Für die, deren Erlösungssehnsucht aus der heutigen Welt der Ausbeutung und Ungerechtigkeit im Sozialismus Ziel und Weg gefunden, und denen dieser Zukunftsglaube, je nach der Kraft ihrer Seele, ein Fünklein oder eine Flamme eines gleichgestimmten Kämpfermutes entzündet hat. Wird so uns Kämpfenden der Thomas Münzer Ideal, so ist sein Bild doch wahr gezeichnet. Befreit von den Entstellungen seiner und unserer zeitgenössischen Gegner, entrückt der religiösen Ausdrucksweise seiner Zeit, entstand die menschlich starke, zeitlich nahe Persönlichkeit, deren Auswirkung dem Leser und Beschauer etwas von jener Erhebung, Stärkung und Erbauung schenken möge, wie ich sie in meinem Schaffen empfunden habe. "Traber, Alfred, geboren 29.3.1884 Winterthur, gestorben 5.4.1970 Zürich, konfessionslos, von Thundorf, ab 1918 von Zürich. Sohn des Jakob, Kurzwarenhändlers, und der Elisabeth geb. Güttinger. ∞ 1912 Anna Frauenfelder, Tochter des Theodor, Primarlehrers. 1899-1903 Lehrerseminar Küsnacht (ZH), 1916-19 Rechtsstud. an der Univ. Zürich (ohne Abschluss). 1903-12 Lehrer in versch. Zürcher Landgem., 1906-08 Hauslehrer in Palermo, 1912-19 Lehrer in Zürich. 1909-20 SP-Mitglied, 1921-23 KP-Mitglied, ab 1925 wieder in der SP. 1916-19 und 1925-50 Zürcher Gemeinderat (1926-43 Ratssekr., 1945-46 Präs.), 1917-22 Kantonsrat, 1919-22 Stadtrat (Polizei, dann Fürsorge). 1916-19 Präs. der Strassenbahnergewerkschaft, 1923-30 Sekr. des VPOD Zürich-Städtische. 1930-49 Bezirksrichter. Als Stadtrat weigerte sich T. 1919, eine Demonstration polizeilich aufzulösen und wurde deswegen zu sechs Tagen Gefängnis verurteilt. Der Abstinenzler und Freidenker verteidigte seine sozialist. Ideale bis ins hohe Alter und kritisierte seine weniger prinzipientreuen Genossen immer wieder heftig."

Produktart: Buch

Sprache: Deutsch

Länge x Breite: 20 cm x 13.5 cm

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