Michael Hainisch: Ist der Kapitalzins berechtigt? Voraussetzungen und Grenzen des Sozialismus.

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Franz Deuticke, Wien, 1919, 100 Seiten. Taschenbuch, Paperback.

Exemplar aus der Geschäftsbibliothek des Verlages mit Verlagsstempel auf Deckel und Titel "Die verschiedenen Anschauungen über das Wesen des Kapitalzinses lassen sich auf zwei Grundanschauungen zurückführen. Man kann den Zins als eine Erscheinung auffassen, die aus der Technik des Produktionsprozesses hervorgeht, daher in jeder beliebigen Gesellschaftsordnung zu beobachten ist. Dieser Auffassung steht eine zweite gegenüber, die in dem Zinse ein rein soziales Phänomen erblickt, das nur unter ganz bestimmten gesellschaftlichen Voraussetzungen vorhanden ist. Die erste Auffassung entspricht der sogenannten Produktivitätstheorie, die von dem Bilde der Werkzeugverwendung ausgeht, die einen Differentialertrag abwerfen muß. Ich habe mich nun mehrfach mit der Produktivitätstheorie beschäftigt. Zunächst indem ich in einer Abhandlung über die Entstehung des Kapitalzinses untersuchte, ob sich dieser historisch aus der Leihe von Werkzeugen ableiten lasse. Das Ergebnis dieser Untersuchung war negativer Natur; ich fand nicht den geringsten Anhalt für diese Ableitung. Hingegen schienen mir sehr gewichtige Gründe gegen sie zu sprechen. Ich begnügte mich aber nicht mit diesem rein negativen Ergebnisse, sondern suchte nach dem wirklichen Ursprung der Zinsvorstellung und glaubte diese aus der althergebrachten Viehleihe ableiten zu können. Die Wirtschaftsgeschichte sprach also gegen die Richtigkeit der Produktivitätstheorie. Aber damit schien mir ihre Unrichtigkeit nicht völlig erwiesen zu sein; es galt noch auf die Widersprüche hinzuweisen, in die sich die Produktivitätstheorie verstrickt. Das habe ich in dem Aufsatze: »Eugen v. Böhm-Bawerk und Emil Sax über den Kapitalzins« zu tun versucht. Übereinstimmend mit Emil Sax bin ich zu dem Ergebnisse gelangt, daß Kapitalzins ein rein soziales Phänomen ist ..." "Michael Arthur Josef Jakob Hainisch (* 15. August 1858 in Aue bei Schottwien, Kaisertum Österreich; † 26. Februar 1940 in Wien) war parteiloser österreichischer Sozial- und Wirtschaftspolitiker und von 1920 bis 1928 Bundespräsident der Republik Österreich. Er löste Karl Seitz als Staatsoberhaupt ab ... In Wien war er als Volksbildner tätig und Mitbegründer der Wiener Zentralbibliothek und der Deutschen Turnerschaft (1890). Er unterstützte Ludo Moritz Hartmanns Initiative zur Gründung der ersten Volkshochschule Österreichs. Am 2. Dezember 1900 wurde ein Aufruf zur Konstituierung einer Volksuniversität veröffentlicht, den er wie Ernst Mach, Rosa Mayreder und Julius Tandler unterzeichnete. Auf Grund seiner Weltanschauung, liberal und großdeutsch gesinnt, wird er zu den österreichischen Fabiern gezählt, blieb aber trotz seiner Nähe zur Großdeutschen Volkspartei parteilos. 1918 wurde er Generalrat der Österreichisch-ungarischen Bank, der Notenbank des noch im gleichen Jahr zerfallenden Österreich-Ungarn. Michael Hainisch wurde am 9. Dezember 1920 auf Vorschlag der Christlichsozialen, die ihren eigenen Kandidaten Viktor Kienböck nicht durchgebracht hatten, von der Bundesversammlung (Nationalrat und Bundesrat in gemeinsamer Sitzung) zum ersten Bundespräsidenten der Republik Österreich gewählt und blieb dies nach seiner Wiederwahl 1924 bis zum 10. Dezember 1928 ... Auf Grund seiner korrekten Amtsführung war Hainisch bei allen politischen Lagern anerkannt. Er war Förderer der Landwirtschaft, der Elektrifizierung der Eisenbahnen, des Fremdenverkehrs, des österreichisch-deutschen Handels, des ländlichen Brauchtums und der Schaffung eines Denkmalschutzgesetzes. Nach seiner zweiten Amtsperiode als Bundespräsident fungierte er 1929/1930 als parteiloser Handelsminister in der Bundesregierung Schober III ..." (Wikipedia).

Zustand

guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: unaufgeschnittenes Exemplar aus der Handbibliothek des Verlages, Seiten dadurch ohne Seitenschnitt - Verlagsstempel auf Deckel und Titel, weitere schwache Stempel im Buch verteilt - Papier teils vergilbt, aber Seiten sauber und ordentlich - Umschlag teils leicht verschmutzt - kleinere Randblessuren

Details zum Artikel

Autor: Michael Hainisch

Titel: Ist der Kapitalzins berechtigt?
Voraussetzungen und Grenzen des Sozialismus

Auflage: Erstausgabe

Verlagsname: Franz Deuticke, Wien

Jahr: 1919

Seitenanzahl: 100 Seiten

Einband: Taschenbuch, Paperback

Bemerkung: Exemplar aus der Geschäftsbibliothek des Verlages mit Verlagsstempel auf Deckel und Titel "Die verschiedenen Anschauungen über das Wesen des Kapitalzinses lassen sich auf zwei Grundanschauungen zurückführen. Man kann den Zins als eine Erscheinung auffassen, die aus der Technik des Produktionsprozesses hervorgeht, daher in jeder beliebigen Gesellschaftsordnung zu beobachten ist. Dieser Auffassung steht eine zweite gegenüber, die in dem Zinse ein rein soziales Phänomen erblickt, das nur unter ganz bestimmten gesellschaftlichen Voraussetzungen vorhanden ist. Die erste Auffassung entspricht der sogenannten Produktivitätstheorie, die von dem Bilde der Werkzeugverwendung ausgeht, die einen Differentialertrag abwerfen muß. Ich habe mich nun mehrfach mit der Produktivitätstheorie beschäftigt. Zunächst indem ich in einer Abhandlung über die Entstehung des Kapitalzinses untersuchte, ob sich dieser historisch aus der Leihe von Werkzeugen ableiten lasse. Das Ergebnis dieser Untersuchung war negativer Natur; ich fand nicht den geringsten Anhalt für diese Ableitung. Hingegen schienen mir sehr gewichtige Gründe gegen sie zu sprechen. Ich begnügte mich aber nicht mit diesem rein negativen Ergebnisse, sondern suchte nach dem wirklichen Ursprung der Zinsvorstellung und glaubte diese aus der althergebrachten Viehleihe ableiten zu können. Die Wirtschaftsgeschichte sprach also gegen die Richtigkeit der Produktivitätstheorie. Aber damit schien mir ihre Unrichtigkeit nicht völlig erwiesen zu sein; es galt noch auf die Widersprüche hinzuweisen, in die sich die Produktivitätstheorie verstrickt. Das habe ich in dem Aufsatze: »Eugen v. Böhm-Bawerk und Emil Sax über den Kapitalzins« zu tun versucht. Übereinstimmend mit Emil Sax bin ich zu dem Ergebnisse gelangt, daß Kapitalzins ein rein soziales Phänomen ist ..." "Michael Arthur Josef Jakob Hainisch (* 15. August 1858 in Aue bei Schottwien, Kaisertum Österreich; † 26. Februar 1940 in Wien) war parteiloser österreichischer Sozial- und Wirtschaftspolitiker und von 1920 bis 1928 Bundespräsident der Republik Österreich. Er löste Karl Seitz als Staatsoberhaupt ab ... In Wien war er als Volksbildner tätig und Mitbegründer der Wiener Zentralbibliothek und der Deutschen Turnerschaft (1890). Er unterstützte Ludo Moritz Hartmanns Initiative zur Gründung der ersten Volkshochschule Österreichs. Am 2. Dezember 1900 wurde ein Aufruf zur Konstituierung einer Volksuniversität veröffentlicht, den er wie Ernst Mach, Rosa Mayreder und Julius Tandler unterzeichnete. Auf Grund seiner Weltanschauung, liberal und großdeutsch gesinnt, wird er zu den österreichischen Fabiern gezählt, blieb aber trotz seiner Nähe zur Großdeutschen Volkspartei parteilos. 1918 wurde er Generalrat der Österreichisch-ungarischen Bank, der Notenbank des noch im gleichen Jahr zerfallenden Österreich-Ungarn. Michael Hainisch wurde am 9. Dezember 1920 auf Vorschlag der Christlichsozialen, die ihren eigenen Kandidaten Viktor Kienböck nicht durchgebracht hatten, von der Bundesversammlung (Nationalrat und Bundesrat in gemeinsamer Sitzung) zum ersten Bundespräsidenten der Republik Österreich gewählt und blieb dies nach seiner Wiederwahl 1924 bis zum 10. Dezember 1928 ... Auf Grund seiner korrekten Amtsführung war Hainisch bei allen politischen Lagern anerkannt. Er war Förderer der Landwirtschaft, der Elektrifizierung der Eisenbahnen, des Fremdenverkehrs, des österreichisch-deutschen Handels, des ländlichen Brauchtums und der Schaffung eines Denkmalschutzgesetzes. Nach seiner zweiten Amtsperiode als Bundespräsident fungierte er 1929/1930 als parteiloser Handelsminister in der Bundesregierung Schober III ..." (Wikipedia)

Produktart: Buch

Sprache: Deutsch

Länge x Breite: 23 cm x 15 cm

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