Moral der Könige in den ältesten Zeiten, erläutert durch Beispiele aus der wirklichen Geschichte.

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Moral der Könige in den ältesten Zeiten, erläutert durch Beispiele aus der wirklichen Geschichte.[Fürstenspiegel / Mirrors for princes --] - von anonym:

Autor(en)
anonym:
Verlag / Erscheinungsjahr
Scheschian (Altona), bey Machiavellis Erben 1794.
Sprache
Deutsch
Gewicht
ca. 550 g
Bestell-Nr.
117610
Bemerkungen
Druckjahr auf dem Titel wird mit \"1172\". Pappband um 1795 mit Rückenschild. 1 Bl., 254 Seiten. - Erste und einzige Auflage. -- Äusserst seltener Fürstenspiegel, anonym erschienen. Der fingierte Druckort \"Scheschian\" bezieht sich auf Christoph Martin Wieland\'s Roman \"Der goldene Spiegel oder die Könige von Scheschian\", der Verlag auf Niccolo Machiavelli, dessen Fürstenspiegel \"Il Principe\", als Vorbild für vorliegendes Werk angesehen werden kann. Ganz im Sinne Macchiavellis bricht auch der Autor dieses Werkes mit der Tradition gängiger Fürstenspiegel, welche schon für den Autoren des \"Il Principe\" nichts weiter als \"Hohles Geschwätz\" und \"Wunschdenken\" waren. -- Erschreckend aktuell gebliebene Kritik am politischen System. Abgesehen von Sprache und Buchaufteilung könnte das Buch auch heute geschrieben worden sein. Die Anonymität bei der Herausgabe der Schrift kommt nicht von ungefähr. Das Buch ist eine äusserst bissige Abrechnung mit der politischen Elite seiner Zeit, verpackt als eine Kritik an fingierten Königen der Antike und Frühzeit, angelehnt an die Figuren in Wielands Roman. Im Vorwort macht der Autor ähnlich wie Wieland den Leser darauf aufmerksam, dass das Werk keineswegs eine Kritik an derzeit regierenden Machthabern sei, vielmehr könne man sich froh schätzen, \"itzt (heute) geboren zu seyn\". - Einige Kapitelüberschriften aus vorliegendem Werk: Suche die Vornhemsten, die Mächtigsten, die Beredtesten durch Geld, Verheißungen und dergleichen auf deine Seite zu bringen; Schaffe die auf eine gute Art aus dem Wege, die sich deinen Absichten widersetzen; Errege große Erwartungen, auch wenn du nicht im Stande bist sie zu befriedigen; Mache da von deiner Macht Gebrauch, wo du keine Beweise für dein Recht geben kannst; Verrichte einzelne, dem Anscheine nach gute und in den Augen fallende Handlungen; Besolde diejenigen, die gewohnt sind, den Launen des Volkes, auf Kosten der Regenten zu schmeicheln; Mache Aenderungen in der Staatsverwaltung deiner Vorgänger; Mache mehr Auwand als deine Vorgänger; Verfahre mit Strenge gegen die, welche dein Ansehen nicht unbedingt in allen Stücken anerkennen wollen; Führe Kriege!; Suche es in irgend einer - wenn auch unnützen Kunst - zur Fertigkeit zu bringen; Begünstige das Militär auf Kosten der übrigen Stände; Gieb nie zu erkennen, dass du Unrecht haben kannst; Tue das Gegenteil von dem, was dir einsichtsvolle Minister rathen; Bekümmere dich nie um die Urtheile deiner Unterthanen; Gieb die besten Aemter dem, der sie nicht verdient, sie auch nicht zu verwalten versteht; Komme den Unglücksfällen des Landes nicht zuvor, sondern suche sie erst dann zu verbessern, wenn sie bereits geschehen; Stifte neue Orden und belohne mit neuen Titeln; Du bist nicht der Unterthanen wegen, sondern die Unterthanen sind deinetwegen da; Der Regent hat mehr Ansprüche an das Vermögen seiner Unterthanen als sie selbst; Das Leben der Unterthanen hat nur in so ferne Werth, als es der Oberherr des Landes zur Vermehrung seiner Besitzungen und seiner Einkünfte gebrauchen kann; Der Unterthan hat nur in so fern Ehre, als sie ihm der Regent zugesteht; Entziehe dich den Versammlungen deiner Räthe, oder, wenn du dies nicht tun kannst, so sey darin so unaufmerksam als möglich; Erlaube keinem, dich mit Bittschriften zu belästigen; Vermehre die Landescollegia (Beamtenschaft); Vermeide Reisen in deinen eigenen Ländern; Denke nicht an die Folgen dessen was du tun willst; Lasse die UNterthanen in Ungewissheit, welche Gesetze gültig sind; Gib den Gesetzen nie soviel Kraft als deinen Machtsprüchen; Lasse die Gesetze so dunkel und unverständlich abfassen als möglich; Verhindere die Bekanntwerdung der Gesetze; Aendere oft die Gesetze; Vermehre die Anzahl der Gesetze; Belege die Uebertreter der Gesetze mit Geldstrafen; Gib die Gesetze nach welchen du jemand gern bestrafen willst erst nach geschehener Handlung; Mache dich selbst von der Befolgung der Gesetze frey; Befördere deine Lieblinge und die Lieblinge deiner Maitressen; Nimm keine Klagen wider deine Minister an; Lege denen die mehr für deine Unterthanen als für dich sorgen, Hindernisse in den Weg und suche sie zu entfernen; Halte Spione in den Ländern deiner Nachbarn; Gebrauche Bestechungen bei den vornehmsten und den mehresten Einfluss habenden Personen deiner Nachbarn; Suche deine Nachbarn, welche eine größere Macht besitzen als du, durch Befriedigung ihrer Libelingsneigungen auf deine Seite zu bringen; Suche deine Nachbarn in Krieg zu verwickeln; Gib dem mächtigsten Nachbar freywillig etwas ab, um vor den feindseligen Anfällen der übrigen gesichert zu seyn; Verhindere die Vergrößerung deiner Nachbarn; Gegen den Schwächeren erlaube dir alles, was du vermöge deiner grössern Gewalt thun kannst; Fange Krieg an wenn du dich stark genug dazu glaubst; Mache deine Privatsachen zu Staatsangelegenheiten; Quäle dich nicht mit Zweifel wegen dem Unglück deiner Unterthanen; Halte Spione, brauche Bestechungen u.s.w.; Erlaube Plünderungen; Setze dich nicht der Gefahr aus; Stelle in deinen Ländern häufige Dankfeste für die eroberten Städte und erhaltene Siege an; Setze die Unterthanen, welche du gerne los seyn willst der augenscheinlichsten Gefahr aus; Behandle die feindlichen Gefangenen mit der möglichsten Härte; Vorschriften das Volk in Dummheit zu erhalten, oder es dumm zu machen; Verringere das Ansehen der Lehrer; Lass bestimmte Lehrbücher verfertigen, nach denen die Lehrer unterrichten müssen; Unterwirf alle Schriften deiner Unterthanen ehe sie verbreitet werden dem Urtheile solcher Leute, die nicht so leicht etwas Vernünftiges zu schreiben und zu lesen erlauben werden; Lass die Schriften scharf untersuchen, die aus andern Ländern in dein Reich kommen; Belege dasjenige, was als Mittel zur Aufklärung wirken kann mit hohen Abgeben; Bei Besetzung der Lehrstellen siehe nur auf solche Leute, von welchen du glauben kannst, daß sie vorzüglich geschickt und willig sind, Dummheit zu befördern; Suche die Klügsten aus ihren Aemtern zu entfernen; Belohne diejenigen mit den ansehnlichsten Aemtern, die am besten zur Erreichung deiner Absichten mitwirken; Schreibe den verschiedenen Partheyen in deinem Lande vor, was jede von ihnen für wahr halten soll; Streitigkeiten über Wahrheit und Irrthum entscheide nicht nach Vernunftgründen sondern durch Autoritäten; Vermehre das Ansehen der folgsamsten d.h. dümmsten Partei durch äußerliche Vorzüge; Vermehre den Glauben an geheime Kenntnisse durch dein eigen Beispiel; Vorschriften die Unterthanen arm zu machen; Lass den Gewinn der Arbeiten deiner Unterthanen nicht ihnen sondern dir zu gut kommen; Vermehre die Anzahl der Feiertage; Gib dem Volke viele Feierlichkeiten; Belege die notwendigsten Bedürfnisse mit den größten Abgaben; Gib viele Pensionen und besolde viele Müßiggänger; Belohne deine Unterthanen nicht nach Verdienst; Errichte Lotterien; Vorschriften zur Verhinderung einer grossen Bevölkerung; Breche deine Verträge mit Colonisten; Begünstige die Hauptstädte; Erschwere den Handel und die Betreibung der Gewerbe; Verkaufe deine Unterthanen; Vorschriften um Revolutionen im Reich zu veranstalten und zu unterhalten; Bekriege Völker die sich wider ihren Oberherren schon wirklich empört haben; Erlaube über Regierungsangelegenheiten weder zu sprechen noch zu lesen und schreiben; Brauche die äusserste Strenge gegen verdächtige Personen; Zeige Misstrauen gegen die Treue deiner Unterthanen; Widerrufe deine gegebenen Versprechungen. -- -- Die Seltenheit des Werkes könnte daran liegen, dass es vermutlich gleich nach seiner Veröffentlichung verboten worden ist. - Kein Exemplar auf Auktionen nachweisbar. -- Dem interessierten Leser sei eine komplette Digitalausgabe des Werkes empfohlen, welches über das VD18 einsehbar ist. -- Einband fleckig, berieben und bestoßen -- innen sehr gut erhalten. -- Hayn-Got. V, 168.


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Best Dank Mit freundlichen Grüßen Harald Hacker

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