Walter Dach: Junggesellen Eine fröhliche Reise.

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| Lagernummer: 325897

Schaffer, Berlin, 1942, 272 Seiten. Gebunden Hardcover.

Schmutztitel mit Widmung der Druckerei Paul Weber ("Das erste Buch meiner lieben Frau von ihrem Paul 14.6.1942), Pforzheim, Deckel innen mit eingeklebtem Exlibris von Paul Weber, Paul Weber war für Satz und Druck verantwortlich kleiner Roman, der in Scheibenberg im Erzgebirge handelt "Der Bürgermeister trocknet sich gründlich die Hände ab. „Ein Brief? Ein ganzer? So unbedeutend ist Scheibenberg ja nun doch nicht, daß das ein meldepflichtiges Ereignis wäre."Der Alte sucht sichtbar nach neuen Worten, es fiebert in ihm. Er weiß etwas, und das muß hinaus.„Viele Briefe sind angekommen!" sagt der Bürgermeister und sieht zum Schreibtisch, auf dem sich Briefe und Akten häufen. Nun wird der alte Christian entgegen seiner Natur zappelig. „Herr Bürgermeister, ein ganz besonderer Brief — eine Sache, die noch nie da war."„Noch nie da war?" Der Bürgermeister sieht den Eifer Christians, er beginnt den Zwischenfall zu vergessen; er lächelt sogar. „Christian, in Ihrem Alter sollte man auch ohne Universität Philosoph sein. Alles ist schon einmal dagewesen."„Alles?" fragt Christian zurück.„Alles!" bekräftigt der Bürgermeister und hat nun doch, gesprächiger und zugänglicher geworden, zu den trockenen Schuhen gegriffen, die ihm der Alte wortlos hinschob. So sitzt er auf dem Stuhl mitten im Zimmer und plagt sich mit dem Schuhwechsel. Christian ist ganz bei seiner Sache. „Ich fresse einen Besen, Herr Bürgermeister, wenn es schon mal da war, daß tausend Junggesellen im Sonderzug nach Scheibenberg kommen."Dem Bürgermeister reißt vor Überraschung das Schuhband.„Was sagen Sie da?"Christian strahlt. Seine Nase glüht, der Tropfen funkelt.„Ja, ja, Herr Bürgermeister, das ist ein Ding! Tausend Junggesellen aus Berlin, direkt aus der großen Stadt Berlin! Mit einem Sonderzug zu Weihnachten an den Scheibenberg!"Der Bürgermeister hat leise Zweifel, ob der Alte noch alle seine Sinne gesund beieinander hat. „Was ist denn nun eigentlich? Tausend Junggesellen nach Scheibenberg? Wer sagt das?"„Ein Brief ist angekommen.",Ein Brief? Ein ganzer?' So hat der Bürgermeister vorhin spöttisch gefragt. Jetzt fragt er nicht, sondern stürzt an den Schreibtisch, das linke Bein wegen des halb angezogenen Schuhes nachschleifend. Christian hat in Ahnung des Kommenden den Brief obenauf gelegt. Dort lag er ja auch, als sich die Köpfe der kleinen Beamtenversammlung über ihn beugten und dann beim „Pscht!" auseinanderflogen. Nun hält der Bürgermeister den Brief in der Hand — liest ihn einmal, zweimal, dreimal. Er ist ganz ungeduldig dabei, das Papier knittert.„Ob wir damit einverstanden sind, daß tausend Kraft durch Freude suchende Berliner nach hier kommen — eine Woche lang — über Weihnachten — bis Silvester hin — Volksgenossen, die meistens keine rechte Gelegenheit haben, mit anderen Menschen fröhlich Weihnachten zu feiern, die einsam sind, allein stehen — Junggesellen ..."Mal leise, mal laut liest der Bürgermeister. Dann läßt er die Hand mit dem Brief sinken, sieht den alten Christian heiter an und sagt: „Lieber Christian, Sie haben recht, das war wirklich noch nicht da, weder für Scheibenberg, noch für andere Orte. Ein Zug mit tausend Junggesellen fährt ins Christfest — nein, das war noch nicht da!"Bei solcher Anerkennung überkommt es den treuen Alten schon heute weihnachtlich ...".

Zustand

guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Rücken farbverblichen - Kapitelle teils gering defekt - Rückenvorderkante unten minimal und oben ca. 15 mm gerissen - Papier teils etwas vergilbt, aber Seiten sauber und ordentlich

Details zum Artikel

Autor: Walter Dach

Titel: Junggesellen
Eine fröhliche Reise

Auflage: 2

Verlagsname: Schaffer, Berlin

Jahr: 1942

Seitenanzahl: 272 Seiten

Einband: Gebunden Hardcover

Bibliophilie: signierte Ausgabe

Bemerkung: Schmutztitel mit Widmung der Druckerei Paul Weber ("Das erste Buch meiner lieben Frau von ihrem Paul 14.6.1942), Pforzheim, Deckel innen mit eingeklebtem Exlibris von Paul Weber, Paul Weber war für Satz und Druck verantwortlich kleiner Roman, der in Scheibenberg im Erzgebirge handelt "Der Bürgermeister trocknet sich gründlich die Hände ab. „Ein Brief? Ein ganzer? So unbedeutend ist Scheibenberg ja nun doch nicht, daß das ein meldepflichtiges Ereignis wäre."Der Alte sucht sichtbar nach neuen Worten, es fiebert in ihm. Er weiß etwas, und das muß hinaus.„Viele Briefe sind angekommen!" sagt der Bürgermeister und sieht zum Schreibtisch, auf dem sich Briefe und Akten häufen. Nun wird der alte Christian entgegen seiner Natur zappelig. „Herr Bürgermeister, ein ganz besonderer Brief — eine Sache, die noch nie da war."„Noch nie da war?" Der Bürgermeister sieht den Eifer Christians, er beginnt den Zwischenfall zu vergessen; er lächelt sogar. „Christian, in Ihrem Alter sollte man auch ohne Universität Philosoph sein. Alles ist schon einmal dagewesen."„Alles?" fragt Christian zurück.„Alles!" bekräftigt der Bürgermeister und hat nun doch, gesprächiger und zugänglicher geworden, zu den trockenen Schuhen gegriffen, die ihm der Alte wortlos hinschob. So sitzt er auf dem Stuhl mitten im Zimmer und plagt sich mit dem Schuhwechsel. Christian ist ganz bei seiner Sache. „Ich fresse einen Besen, Herr Bürgermeister, wenn es schon mal da war, daß tausend Junggesellen im Sonderzug nach Scheibenberg kommen."Dem Bürgermeister reißt vor Überraschung das Schuhband.„Was sagen Sie da?"Christian strahlt. Seine Nase glüht, der Tropfen funkelt.„Ja, ja, Herr Bürgermeister, das ist ein Ding! Tausend Junggesellen aus Berlin, direkt aus der großen Stadt Berlin! Mit einem Sonderzug zu Weihnachten an den Scheibenberg!"Der Bürgermeister hat leise Zweifel, ob der Alte noch alle seine Sinne gesund beieinander hat. „Was ist denn nun eigentlich? Tausend Junggesellen nach Scheibenberg? Wer sagt das?"„Ein Brief ist angekommen.",Ein Brief? Ein ganzer?' So hat der Bürgermeister vorhin spöttisch gefragt. Jetzt fragt er nicht, sondern stürzt an den Schreibtisch, das linke Bein wegen des halb angezogenen Schuhes nachschleifend. Christian hat in Ahnung des Kommenden den Brief obenauf gelegt. Dort lag er ja auch, als sich die Köpfe der kleinen Beamtenversammlung über ihn beugten und dann beim „Pscht!" auseinanderflogen. Nun hält der Bürgermeister den Brief in der Hand — liest ihn einmal, zweimal, dreimal. Er ist ganz ungeduldig dabei, das Papier knittert.„Ob wir damit einverstanden sind, daß tausend Kraft durch Freude suchende Berliner nach hier kommen — eine Woche lang — über Weihnachten — bis Silvester hin — Volksgenossen, die meistens keine rechte Gelegenheit haben, mit anderen Menschen fröhlich Weihnachten zu feiern, die einsam sind, allein stehen — Junggesellen ..."Mal leise, mal laut liest der Bürgermeister. Dann läßt er die Hand mit dem Brief sinken, sieht den alten Christian heiter an und sagt: „Lieber Christian, Sie haben recht, das war wirklich noch nicht da, weder für Scheibenberg, noch für andere Orte. Ein Zug mit tausend Junggesellen fährt ins Christfest — nein, das war noch nicht da!"Bei solcher Anerkennung überkommt es den treuen Alten schon heute weihnachtlich ..."

Produktart: Buch

Sprache: Deutsch

Länge x Breite: 19 cm x 12.5 cm

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Ich bin froh, die eigentlich losen Zeitschriften in gebundener Buchform und dieser Qualität gefunden zu haben. Total genial.

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